materialfluss: Herr Dönges, als Geschäftsführer der Telogs GmbH sind Sie mit dem Thema RetroFit vertraut. Können Sie uns in die Retrofit-Projektierung hineinführen?

Jürgen Dönges: Kein Logistikleiter will ohne Not seine Anlage erneuern. Auslöser sind meist Anlagenstillstände, hervorgerufen durch Ersatzteilprobleme oder eingestellte Softwareentwicklung. Verschärft wird die Situation durch veränderte Auftragsstrukturen. In den letzten Jahren sind die Losgrößen kleiner und die Sendungsanzahlen größer geworden. Nicht selten entsprechen Anlagen auch nicht mehr den aktuellen Sicherheitsbestimmungen.

mfl: Wo und womit fängt man an, wenn es um den Gedanken einer Modernisierung geht?

Dönges: Mit der Zielsetzung. Die Anforderungen der nächsten zehn Jahre sollten in die mittel- und langfristige Planung einfließen. Die Praxis zeigt aber, dass Logistikleiter am Anfang kaum eine tragfähige Zielsetzung erstellen können. Aus irgendeiner Richtung wird ein Bedarf an sie herangetragen. Sie sollen dann entscheiden, wie, in welchen Bereichen und in welchen Schritten das Retrofit umgesetzt wird.

mfl: Was raten Sie den Logistikleitern unter unseren Lesern?

Dönges: Wählen Sie einen erfahrenen Projekt-Realisierer als Partner, der die Schwierigkeiten und Chancen Ihres Retrofit- Projekts einschätzen kann. Er sollte in mindestens einem typischen Retrofit- Geschäftsfeld spezialisiert sein, eine methodische Kompetenz, sowie KnowHow in den Bereichen Steuerungstechnik, Mechanik und aktuelle Richtlinien besitzen.

mfl: Welches Produkt oder welche Dienstleistung Ihres Unternehmens fällt Ihnen als Erstes ein, wenn es um Modernisierung geht?

Dönges: Unsere Abweichungsanalyse. Die setzt direkt am Anfang an und ermittelt die Abweichung zum Stand der Technik von heute. Ansonsten gilt bei uns: „Das Projekt ist das Produkt!“